Der Stimme der Vernunft Gehör geben!

Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen

15. November 2016

Die Stimme der Vernunft wieder stärker zu Gehör bringen, war das Ziel einer Veranstaltung der SPD Schweinfurt/Kitzingen am schicksalsträchtigen 9. November. Deren Vorsitzender Ralf Hofmann, der Bundestagskandidat Markus Hümpfer und Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik machten in ihren Statements deutlich, wie wichtig Vernunft, Solidarität und Offenheit für den Erhalt unserer Demokratie und des Friedens in der Gesellschaft und der Welt sei.

Ralf Hofmann ging in seiner Begrüßung auf das unvorstellbare Ereignis ein, das in den USA eingetreten ist. „Trump wurde nicht trotz seiner rassistischen, homophoben Ausfälle gewählt, sondern deswegen. Und auch bei uns wird die AfD nicht trotz ihrer Nähe zu rechtsextremen Personen und Positionen gewählt, sondern deswegen!“ so Hofmann. Wenn wir nicht auch bei uns im nächsten Herbst eine böse Überraschung erleben wollten, müsse es gelingen „die Stimme der Vernunft wieder zur lautesten im politisch-demokratischen Wettstreit zu machen!“

Der SPD-Bundestagskandidat Markus Hümpfer zog Parallelen zur Pogromnacht am 9. November 1938, in der Synagogen brannten, jüdische Einrichtungen zerstört und Menschen verfolgt wurden. „Heute erleben wir das Gleiche. Mit rechten und populistischen Parolen wird Hass geschürt, gegen Ausländer, gegen Flüchtlinge, gegen Journalisten, gegen Politiker!“ so Hümpfer. An vorderster Front stehe die AfD, die keine normale Partei sei, sondern der Schmutzfänger auf der rechten Seite. Die Alternative für Deutschland sei keine Alternative. „Wer den Mindestlohn als Job-Killer Gesetz betrachtet und ihn abschaffen will, wer die Laufzeiten von Atomkraftwerken massiv verlängern will, wer das EEG abschaffen will und gegen eine Inklusion Behinderter ist, wer europafeindlich und homophob ist und wer gegen Gleichstellungspolitik ist, kann keine vernünftigen Lösungen bieten!“ Das immer wieder deutlich zu machen sei die Aufgabe der Politik, damit Frieden, Freiheit und Demokratie wieder siegen würden.

Der Erlanger Oberbürgermeister Dr. Florian Janik erzählte die Geschichte, als in seiner Stadt innerhalb weniger Tage mehrere hundert Flüchtlinge untergebracht werden mussten. Die Mitarbeiter seiner Stadtverwaltung wie auch die vielen Ehrenamtlichen hätten Unglaubliches geleistet. Die Freude und der Stolz in den Augen dieser Menschen, die gemeinsam das geschafft hätten, seien unvergesslich für ihn und alle Beteiligten. Auf der anderen Seite gibt es in Bayern jeden Tag einen Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft. „Das ist etwas, das wir nicht einfach hinnehmen dürfen!“ Janik appellierte an die Vernunft der Menschen und dafür für Frieden und Demokratie, gegen rechtes Gedankengut und Rechtspopulismus zu kämpfen. Viele Menschen hätten sich von den Fakten verabschiedet und glaubten nur das, was sie glauben wollten. Das sei sehr gefährlich für die Demokratie und öffne dem Populismus die Tore. Die Stimme der Vernunft dagegen stehe für Offenheit und Zusammenhalt.

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