Ralf Hofmann an der Spitze der SPD Schweinfurt/Kitzingen

19. April 2013

Kolitzheim. Ralf Hofmann heißt der frisch gekürte neue Vorsitzende der SPD im Unterbezirk, welcher Schweinfurt Stadt und Land sowie den Landkreis Kitzingen umfasst. Er folgt damit Florian Töpper, der nach seiner Wahl zum Landrat des Landkreises Schweinfurt dieses Parteiamt im Januar aufgegeben hatte.

Töpper ging in seinem Rechenschaftsbericht auf die Lage der SPD und seiner Ortsvereine im Unterbezirk ein. Auch wenn die Parteistrukturen in der Region in einigen Bereichen schwieig seinen, habe der Landratswahlkampf gezeigt, dass der Siegeswille eine Begeisterung und Belebung schaffen könne. Seinem Nachfolger Ralf Hofmann, der sich um das Direktmandat in den Bundestag bewirbt gab er mit auf den Weg hierfür unbeirrt zu kämpfen. Auch er sei von vielen Seiten belächelt worden, als er erklärte Landrat werden zu wollen. „Entscheidend ist, wer am Wahlabend lächelt!“, so Töpper.

Ralf Hofmann ging in seiner Bewerbungsrede u.a. darauf ein, wie er die politische Arbeit im Unterbezirk ausbauen wolle. Aus seiner aktiven SPD-Zeit in Schweinfurt, bevor er beruflich bedingt für 10 Jahre nach Leipzig gegangen war, kannte er seine Partei als diskutierwütig und inhaltlich gut aufgestellt. Jetzt konnte er feststellen, dass es Diskussionen um politische Inhalte nur noch in wenigen Ortsvereinen gäbe. Die Partei müsse sich ein Jahresthema geben und jährlich in einem Programmparteitag über Inhalte diskutieren. „Und wir müssen auch mit den Bürgerinnen und Bürger außerhalb der Partei im Gespräch bleiben!“ Dies könne mit u.a. mit Bürgerkonferenzen – wie kürzlich zum Thema Mobilität – erreicht werden. Er sei überzeugt, dass die SPD am 15. September die schwarz-gelbe Staatsregierung ablösen und eine Woche später auch die Bundestagswahl gewinnen werde. „Leisten wir unseren Beitrag für eine bessere und gerechtere Gesellschaft in Europa, Deutschland, Bayern und die Region!“ so Hofmann kämpferisch.

Vor der Neuwahl hatten die 69 Delegierten drei Anträge der Jungsozialisten „Jusos“ beraten. Johannes Petersen forderte „Europa – aber demokratisch“, indem auch das europäische Parlament das Recht bekommen sollte, Gesetzesvorhaben auf den Weg zu bringen. Tunç Akyol stellte einen Antrag in welchem die Optionspflicht für Bürgerinnen und Bürger mit doppelter Staatsangehörigkeit abgeschafft werden soll, da diese Integration nicht fördern würde. Unter großem Beifall der Delegierten erklärte er, dass es ein falsches Signal für die Integrationspolitik sei, wenn junge Menschen gezwungen würden eine Staatsangehörigkeit abzugeben. „Meine türkische Staatsangehörigkeit hindert mich nicht daran deutsch zu sprechen und mich in Deutschland gesellschaftlich zu engagieren!“ so Akyol. Beide Anträge wurden mit großer Mehrheit angenommen.

Mehr Diskussion gab es um den dritten Antrag, den Paul Petersen vorstellte und der das Ziel hatte, die Sicherheitswacht abzuschaffen. Auch ein Änderungsantrag, mit dem die Abschaffung nicht sofort sondern bis zum Jahr 2021 und bei parallelem Aufbau neuer Planstellen für die Polizei gefordert wurde, konnte nicht verhindern, dass der Antrag insgesamt keine Mehrheit fand.

In seinem Schlusswort dankte der mit 84 Prozent der Stimmen gewählte Vorsitzende Ralf Hofmann den Delegierten für das Vertrauen und erklärte alles daran zu setzen, auch diejenigen zu überzeugen, die heute noch skeptisch waren.

Auf Anregung von Christian Bötsch, dem stellv. Landesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen und Anwalt aus Kitzingen, der den Parteitag souverän geleitet hatte, belebte die SPD im Unterbezirk eine alte Tradition wieder: Im Bewusstsein der stolzen Tradition der 150jährigen Partei sangen die Genossinnen und Genossen ihre Hymne „Auf Brüder zur Sonne zur Freiheit“.