Leb‘ wohl, Wirtshaus?

19. April 2013

Für eine stärkere staatliche Förderung der Wirtshauskultur durch den Bund und das Land Bayern setzt sich der SPD-Bundestagskandidat Ralf Hofmann ein. Er reagiert damit auf eine vergangene Woche veröffentlichte Studie, wonach mittlerweile jedes dritte Dorf in Bayern ohne eigene Gaststätte auskommen muss. „Das Wirtshaussterben gerade in Unterfranken in kleineren Gemeinden ist ein Symbol für das Auseinanderdriften der Gesellschaft – auch auf dem Land“, warnt Hofmann.

Von der bayerischen Staatsregierung fordert Hofmann, dass sie Maßnahmen gegen diesen Trend in das Landesentwicklungsprogramm aufnimmt. Das Programm sei in seiner vorliegenden Form sowieso höchst umstritten. Die Kritik von allen Seiten solle die Staatsregierung zum Anlass nehmen, das LEP grundsätzlich zu überarbeiten und die wirtschaftliche Förderung des ländlichen Raums in den Mittelpunkt zu stellen.

An die Bundesregierung appelliert Hofmann, klassische Gastronomie und Imbissbetriebe bei der Umsatzsteuer gleich zu behandeln. Es sei ein Unding, dass der Fiskus im Lokal verzehrte Mahlzeiten mit 19% besteuere, während er auf zum Mitnehmen bestimmte Speisen nur 7% aufschlage. „Die aktuelle Regelung ist eine einseitige Förderung der Fastfoodkultur,“ warnt Hofmann.

Gerade Dorfgaststätten und Stadtteilkneipen seien ein wichtiger Bestandteil des sozialen Miteinanders. Als gelungenes Beispiel für die positive Wirkung einer Gaststätte auf das dörfliche Leben nennt Hofmann die Brauerei Martin in Hausen. "Der Arbeitsaufwand, die Qualifikationen und der unternehmerische Mut von Wirten wird zu wenig gewürdigt“, bedauert Hofmann. „Um einen gastronomischen Betrieb erfolgreich zu führen, gehören aber eine gehörige Portion Idealismus und Knowhow dazu.“